Münster, 15. Juli 2014 – Im Sommer steigt die Legionellen-Gefahr: Bedingt durch die Urlaubszeit stagniert Wasser über einen längeren Zeitraum in den Leitungen und haustechnische Installationen können so ungewollt zu einer Brutstätte für die gefährlichen Bakterien werden. Nach wissenschaftlichen Schätzungen erkranken allein in Deutschland jährlich 15.000 bis 30.000 Menschen an Legionellose, einer Lungenentzündung, die durch Krankheitserreger im Wasser übertragen wird. Mögliche Infektionsquellen sind nicht nur kontaminierte Klimaanlagen, Schwimmbäder oder Whirlpools, auch Fehler in der Planung und Installation von Sanitärinstallationen können zu einem gesundheitsgefährdenden Anstieg von Legionellen im Trinkwasser führen. Eine der wichtigsten Präventivmaßnahmen ist daher die korrekte Isolierung der warm- und kaltgehenden Trinkwasserleitungen mit geeigneten Dämmstoffen.
95 % der Legionellose-Fälle werden nicht erkannt
Legionellen sind Bakterien, die über die zentrale Wasserversorgung in Trinkwassersys-teme von Gebäuden gelangen können. Sie vermehren sich bevorzugt in stagnierendem Wasser bei Temperaturen zwischen 25 und 45 °C. Zur Gefahr werden die Bakterien, wenn sie in kleinen Tröpfchen (z.B. als Aerosol beim Duschen) eingeatmet werden. Ins-besondere bei chronisch kranken, bettlägerigen und abwehrgeschwächten Menschen können sie eine schwere Form der Lungenentzündung (Legionellose) auslösen, die tödlich enden kann. Da die Symptome denen einer Grippe ähneln, wird die Krankheit häufig nicht korrekt diagnostiziert. Nach Schätzungen des Kompetenznetzwerkes für ambulant erworbene Pneumonien (CAPNETZ) geht man in Deutschland von etwa 15.000 bis 30.000 Fällen von Legionärskrankheit pro Jahr aus. Danach würden 95 % der Legionellose-Fälle trotz Meldepflicht nicht erkannt.
Maßnahmenmix zur Verhinderung mikrobieller Kontamination
Zur Vermeidung eines gesundheitsgefährdenden Anstiegs von Legionellen im Trinkwasser gibt es eine Reihe betriebs-, bau- und verfahrenstechnischer Maßnahmen, die möglichst in Kombination zum Einsatz kommen sollten. Neben der Gewährleistung einer ständigen Zirkulation des Wassers im Leitungssystem muss die unzulässige Abkühlung von Trinkwarmwasserleitungen und Erwärmung von Kaltwasserleitungen verhindert werden. Nach DIN EN 806-2 dürfen Leitungen für kaltes Trinkwasser nicht neben Heizleitungen oder Leitungen für erwärmtes Trinkwasser verlaufen oder durch beheizte Bereiche wie z. B. Trockenschränke für Kleider oder Wäsche führen. Kaltwasserleitungen sind gegen äußere Wärmeeinwirkung durch genügenden Abstand von Wärmequellen oder durch eine entsprechende Dämmung zu schützen. Für Warmwasserleitungen gelten identische Anforderungen zum Schutz vor Kälteeinwirkung.
Warme Leitungen müssen warm, kalte Leitungen kalt bleiben
Die Mindestdicke des Dämmmaterials für Rohre und Zubehör hat sich nach den örtlichen oder nationalen Anforderungen zu richten. Besteht ein erhöhtes Legionellenrisiko, beispielsweise durch Verlegung von warm- und kaltgehenden Leitungen in einem gemeinsamen Kanal oder Mauerschlitz oder durch Leitungen ohne regelmäßige Zirkulation, sollten die Leitungen unbedingt ausreichend gedämmt werden. Die Firma Armacell empfiehlt hier den Einsatz einer so genannten 100 % Dämmung, d.h. einer Dämmschichtdicke die ca. dem Rohraußendurchmesser entspricht. Bei der Dämmung von Trinkwasserwarmleitungen wird so nicht nur der Legionellenprävention genüge getan, die Leitungen sind so auch vor unnötigen Energieverlusten geschützt.
Geeignete Dämmstoffe schützen vor Tauwasser
Für die Dämmung kaltgehender Trinkwasserleitungen sollten aufgrund der Gefahr von Tauwasserbildung ausschließlich geschlossenzellige Dämmstoffe mit hohem Wasser-dampfdiffusionswiderstand eingesetzt werden. Wie Schadensfälle in der Praxis zeigen, bieten offenzellige Dämmstoffe (ob mit oder ohne feuchtigkeitsundurchlässiger Außenhaut) auf kaltgehenden Leitungen keine ausreichende Sicherheit gegen Durchfeuchtung infolge Diffusion. Sie stellen daher keinen wirksamen Schutz gegen Tauwasserbildung dar. Bei diesen Systemen wird der Wasserdampfdiffusionswiderstand auf eine Dampfbremse konzentriert. Selbst bei handwerklich sorgfältigster Ausführung sind Undichtigkeiten und Wassereintritt in die Dämmung oft nicht zu vermeiden. Dadurch besteht die Gefahr, dass der in der Luft enthaltene Wasserdampf in die Dämmschicht eindringt, hier kondensiert und den Dämmstoff innerhalb kürzester Zeit durchfeuchtet. Mit dem Anstieg von Feuchte im Material erhöht sich die Wärmeleitfähigkeit, die Dämmwirkung verschlechtert sich und höhere Energieverluste sind die Folge. Darüber hinaus kann es zu Korrosion und kostenintensiven Folgeschäden kommen.
Armacell Dämmstoffe schützen Leitungen vor unzulässiger Abkühlung bzw. Erwärmung
Aufgrund ihrer ausgezeichneten technischen Eigenschaften verhindern die Dämmstoffe AF/ArmaFlex, SH/ArmaFlex und Tubolit sicher eine unzulässige Abkühlung bzw. Erwärmung von Warm- und Kaltwasserleitungen und schützen die Anlagen gleichzeitig vor Energieverlusten. Die geschlossenzellige Materialstruktur verhindert zudem eine nicht zulässige Durchfeuchtung des Dämmstoffes und damit Korrosion an den Leitungen. AF/ArmaFlex, SH/ArmaFlex, und Tubolit entsprechen den Anforderungen der deutschen DIN 1988-200 und der Energieeinsparverordnung.