Münster, 22. August 2017 – Die Zukunft des Bauens ist digital. Auch wenn viele Architekten und Planer dieser Entwicklung noch skeptisch gegenüber stehen, schreitet die Digitalisierung der Bauwirtschaft unaufhaltsam voran. Mit der Möglichkeit, Gebäude vom Entwurf über die Inbetriebnahme und Wartung bis hin zum Rückbau und zur Entsorgung komplett digital zu planen, zu bauen und zu betreiben, bietet „Bauen 4.0“ eine größere Planungssicherheit, Prozessoptimierung, Effizienz und eine höhere Nachhaltigkeit. Vorreiter im Bereich der technischen Dämmung ist die Firma Armacell, die jetzt ein Plug-in für die digitale Planung technischer Dämmstoffe in der Gebäudeausrüstung anbietet.
Schneller, effizienter und immer aktuell
Der Dämmstoffhersteller Armacell hat bereits 2011 erstmals ein BIM-Modul für das Autodesk Revit® Programm in den USA eingeführt. Seit 2015 bietet das Unternehmen als erster Hersteller flexibler Dämmstoffe auch im Vereinigten Königreich BIM-Objekte an, die von der NBS National BIM Library kostenlos heruntergeladen werden können. Jetzt geht das Unternehmen einen Schritt weiter und führt europaweit ein Autodesk Revit® Plug-in für die digitale Planung technischer Dämmstoffe in der Gebäudeausrüstung ein. Das Plug-in fügt sich nahtlos in das AutoDesk Revit Programm ein und liefert die für die Planung der technischen Dämmung entscheidenden Produktinformationen. Es wurde als Zusatz-Modul für die Revit-Versionen 2015, 2016 und 2017 entwickelt.
Höhere Sicherheit im Planungsprozess
Das neue Armacell Plug-in erleichtert die Planung der technischen Dämmung in BIM erheblich: Anders als beispielsweise Sanitärobjekte müssen Isolierungen für bereits geplante Anlagen ausgelegt werden. Die Auswahl der Dämmung ist abhängig von bereits in der Planung definierten Parametern (wie z.B. dem Durchmesser von für Rohrleitungen) und muss daher vom Anwender aktiv ausgewählt werden. Die Auswahl und manuelle Eingabe von Daten aus dem Katalog bedeutet nicht nur einen erheblichen Mehraufwand, sie birgt auch ein erhebliches Fehlerrisiko. Das neue Armacell BIM Plug-in greift dagegen direkt auf die benötigten Daten aus dem Modell zu und unterstützt so effektiv bei Produktauswahl und Konfiguration. Der direkte Export aus der Armacell Produktdatenbank ermöglicht eine Automatisierung der kompletten Produktauslegung. Das erleichtert und beschleunigt den Planungs- und Auslegungsprozess für den Anwender erheblich und minimiert gleichzeitig die Fehlerquote.
Schlanker Datensatz für komplexe Modelle
„Weniger ist mehr“, lautet die Devise bei der Entwicklung von Tools für BIM bei Armacell. Zum einen strebt das Unternehmen eine möglichst geringe Dateigröße an, um die ohnehin schon sehr großen Modelle nicht unnötig durch Details aufzublähen. Zum anderen sind viele Attribute für die Planung nicht relevant. Je stärker der Prozess automatisiert werden kann, umso praxistauglicher sind die Instrumente für den Planer. Die Entwicklung und Weiterentwicklung des Plug-ins bedeutet für Armacell einen wesentlich höheren Aufwand – es muss regelmäßig für alle Märkte aktualisiert werden –, bietet Planern jedoch erhebliche Vereinfachungen bei der Einbettung der technischen Dämmung in das BIM-Modell und eine höhere Planungssicherheit. Im nächsten Schritt wird es darum gehen, Erfahrungen zu sammeln und das Feedback der Anwender für die Weiterentwicklung des Instruments zu nutzen.
BIM in der Technischen Gebäudeausrüstung
Während BIM sich in den Architekturbüros schon kurzfristig zum Standard entwickeln dürfte, hinkt die TGA-Branche noch hinterher. Bislang arbeiten nur wenige, zumeist große Fachplaner mit 3D-Modellen. Dabei profitiert gerade die Gebäudetechnik mit ihrem hohen Berechnungsaufwand und der engen Verflechtung der Gewerke besonders stark von der Planung nach BIM. Für Gebäudebetreiber gehen die Vorteile weit über die Planungs- und Ausführungsphase hinaus. Denn BIM ermöglicht auch, alle Gebäudeinformationen für den späteren Betrieb bereitzustellen. So lassen sich erhebliche Kosteneinsparungen bei der Wartung des Gebäudes und hinsichtlich des Energieverbrauchs realisieren. Das Potenzial kann jedoch nur ausgeschöpft werden, wenn alle Stufen der Wertschöpfungskette – also auch die Planung und Ausführung der Gebäudetechnik – uneingeschränkt beteiligt sind. Das bietet die Chance, die TGA früher als bisher üblich in die Planung einzubinden und alle TGA-Gewerke im Modell aufeinander abzustimmen. BIM wird eine verbesserte Kollisionserkennung in der Planungsphase ermöglichen und insgesamt dazu beitragen, die Effizienz in der Ausführung zu verbessern, die Baukosten zu verringern und die Bauzeit zu verkürzen. TGA-Fachplaner sind also gut beraten, sich der neuen Herausforderung zu stellen.
Tipp: Das Armacell BIM Plug-in steht kostenlos zum Download auf www.armacell.de bereit. Hier finden Interessierte auch ein Video-Tutorial, das den Einstieg erleichtert.